Naturschutz
Wald ist die naturnächste Landnutzungsform und deshalb von unschätzbarem Wert für uns und alle nachfolgenden Generationen. Wald erfüllt sehr viele Funktionen:
Nutzfunktion, Erholungsfunktionen, Bildungsfunktion und zahllreiche Schutzfunktionen - darunter der Schutz und die Entwicklung von wertvollen Lebensräumen für Tier- und Pflanzenarten und Pilze.
Auf dieser Seite wollen wir Ihnen Infos zur Diskussion und Umsetzung von Naturschutz im Wald geben.
Verwandte Themen:
Waldnaturschutz
Waldnaturschutz in Baden-Württemberg 2030
Broschüre: ForstBW, FVA BW, LFV BW
Wald-Ökosysteme produzieren weit mehr als Holz und besitzen eine große biologische Vielfalt. Sie sind damit Dienstleister für die Bereitstellung von Wasser, Luft, Nahrung und Rohstoffen. Nicht zuletzt bieten sie auch Raum für Erholung. Diese Leistungen dürfen nicht als selbstverständlich angesehen werden. Deshalb muss alles daran gesetzt werden, die Waldökosysteme gerade auch unter den Bedingungen des Klimawandels im Gleichgewicht zu halten und bedrohte Arten und Lebensräume zu schützen, zu verbessern oder wiederherzustellen.
Waldnaturschutzes ist automatisch in eine naturnahe Waldwirtschaft eingebunden. Daneben werden aber auch spezielle Schutzmaßnahmen benötigt, um die Biodiversität einschließlich der genetischen Diversität zu sichern und zum Beispiel in Hinblick auf zu erwartende Umweltveränderungen weiterzuentwickeln.
Seit 2014 wird an einer Gesamtkonzeption für den Waldnaturschutz in Baden-Württemberg gearbeitet. Die damals formulierten zehn Ziele wurden im Staatswald umgesetzt und fand auch im Körperschafts- und Privatwald Beachtung. Eine Evaluation aus dem Jahr 2020-21 zeigte Weiterentwicklungsbedarf. Dazu kamen veränderte Rahmenbedingungen durch den Klimawandel und die Biodiversitätskrise, gesetzliche und politische Vorgaben und ein gesteigertes öffentliches Interesse am Wald. Deshalb wurde die Waldnaturschutzkonzeption an die neuen Gegebenheiten angepasst.
Biodiversität im Wald
Die Biodiversität, oder auch Biologische Vielfalt, bildet die Grundlage für
die Ökosystemleistungen und ist der Schlüssel zur Anpassungsfähigkeit der Wälder an sich ändernde Umweltbedingungen.
Schaubild Biodiversität
(©Quelle: FNR)
Alt- und Totholz-Konzept
Alt- und Totholzkonzept
(©Quelle: ForstBW)
Im Wald leistet Alt- und Totholz einen besonders wichtigen Beitrag, da es Lebensraum für zahlreiche, oftmals gefährdete Arten bietet. Der Erhalt von Alt- und Totholz trägt maßgeblich zur Sicherung und zur Stärkung der Biodiversität bei. Im Staatswald wird das Alt- und Totholzkonzept seit Februar 2010 verbindlich umgesetzt. Die Ausweisung von Habitatbaumgruppen und von Waldrefugien gehört dort seither zum forstlichen Handwerkszeug.
Mit dem Inkrafttreten der naturschutzrechtlichen Ökokonto-Verordnung wurde die Umnsetzung des Gedankens des Alt-und Tohholzkonzepts auch im Körperschafts- und Privatwald interessant.
Was ist ein Ökokonto?
Naturschutzrechtliche Ökokonto-Maßnahmen sind zeitlich vorgezogene und auf freiwilliger Basis durchgeführte Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege, die zunächst keinen konkreten Bezug zu einem Eingriffsvorhaben aufweisen müssen.
Auf der Grundlage der Regelungen zum Ökokonto können u. a. Land- oder Forstwirte, andere private Grundeigentümer oder Kommunen Aufwertungen des Naturhaushaltes umsetzen, diese in das sogenannte Ökokonto-Verzeichnis einbuchen und sie zu einem späteren Zeitpunkt als Kompensation für eigene Eingriffe in den Naturhaushalt nutzen oder zum gleichen Zweck an Vorhabenträger verkaufen.
Quelle: Broschüre "Naturschutzinfo 1/2012: Ökokonto im Naturschutzrecht
Informationsquellen
Broschüren zum Naturschutz im Wald
Fachliche Infos
Rechtliche Infos
Ansprechpartner