Waldbrand
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Waldbrand - ein neues Phänomen?
Kleinflächiger Waldbrand
(©Foto: Landon Parenteau für unsplash)
In heißeren und trockeneren Weltregionen war das Thema Waldbrand schon immer präsent. In Australien beispielsweise rangiert das Thema Feuervorbeugung und -bekämpfung unter den forstlichen Themen auf dem ersten Platz. Und auch in den Mittelmeer-Regionen (Spanien, Portugal, Griechenland) machen Waldbrände und ihre Bekämpfung alljährlich Schlagzeilen.
Dabei sind Waldbrände durchaus ein natürliches Phänomen. Durch Blitzschlag entstandene Waldbrände schaffen Lücken im Kronendach und damit Licht am Boden, was Pionierpflanzen erst eine Ansiedlung ermöglicht. Fruchtbare Asche fördert das Wachstum. Baumarten mit dicker Borke können Waldfeuer weitgehend unbeschadet überstehen. Manche Baum- und Pflanzenarten benötigen Feuer sogar zur Keimung ihrer Samen (siehe Feuer-Ökologie).
In Mitteleuropa traten Waldfeuer aufgrund des humiden, ausgeglichenen Klimas bis vor wenigen Jahren schlimmstenfalls auf kleiner Fläche auf.
Wie entstehen Waldbrände?
Mit fortschreitender Klimaerhitzung bekommt das Thema Waldbrand auch in Mitteleuropa zunehmend Bedeutung. Länger anhaltende hohe Temperaturen bewirken einerseits eine Austrocknung der Bodens und der Bodenstreu, andererseits häufigere Gewitter. Dürre stresst und schwächt die Vegetation und begünstig die Vermehrung von Waldschädlingen, was zum Absterben von Bäumen führen kann. Tote Bäumes sind trockene Bäume und führen zu einer Anhäufung von leicht brennbarem Material.
Natürlicherweise in Mitteleuropa dominante Buchen- und Mischwälder sorgten für ein schattig-kühles Wald-Innenklima. Nadelbaum-Reinbestände hingegen sind dazu weniger gut in der Lage. Reinbestandswirtschaft fördert überdies den Schädlingsbefall.
Dürre, Baumsterben und Feuer führen zu größeren Kahlflächen als diese von Natur aus normal wären, was wiederum die Besonnung verstärkt und damit die Verdunstung und Boden-Austrocknung fördert: ein Teufelskreislauf! Verstärkt wird das Waldbrand-Risiko durch den Menschen, denn natürlich entstandene Waldbrände machen geschätzt 5% der Waldfeuer aus. Die weit überwiegende Anzahl von Waldbränden weltweit werden vom Menschen verursacht (Brandrodung, Brandstiftung, Fahrlässigkeit).
Waldbrand-Vorbeugung und Überwachung
Waldbrand-Gefahren-Index
des Deutschen Wetterdienstes
(Heutiger Stand)
Die beste Waldbrand-Vorbeugung sind wirkungsvolle Gegenmaßnahmen gegen die Klimaerhitzung, vor allem die konsequente Reduzierung des Ausstosses von klimaschädlichen Gasen (Kohlendioxid, Methan) in die Atmosphäre (Heizung, Verkehr, Industrie, Landwirtschaft).
Waldwirtschaftliche Maßnahmen sind die Anwendung der Prinzipien naturnaher Waldwirtschaft (z.B. konsequente Förderung von Laubmischwäldern) Maßnahmen zum Wasserrückhalt im Wald und weitere Anpassungsstrategien an den Klimawandel.
Wichtig ist es, sowohl die akute Waldbrandgefährdung als auch bereits ausgebrochene Feuer frühzeitig zu erkennen, um Gegenmaßnahmen einleiten zu können. Dazu erstellt der Deutsche Wetterdienst tagesaktuell den Waldbrandgefahrenindex (WBI).Er beschreibt das meteorologische Potential für die Gefährdung durch Waldbrand und berücksichtigt Wetterdaten wie Temperatur, Niederschlag, Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit.
Ob und wo aktuell Waldbrände bereits ausgebrochen sind, kann über die beiden satellitengestützten Plattformen F.I.R.M.S. der amerikanischen Weltraumorganisation NASA und durch das Europäisches Waldbrand-Informationssystem COPERNICUS tagesaktuell eingesehen werden.
Zugang zu beiden Waldbrand-Informationssystemen haben Sie in der WALDBIBLIOTHEK unter GEO-INFORMATIONEN.
Die Waldbrand-Gefahrenkarte finden Sie in der WALDBIBLIOTHEK auch unter WETTER.
Für das Handy gibt es die WarnApp Fire-Alert. Sie warnt, wenn potenzielle Brände in einem vom Nutzer definierten Gebiet
von NASA-Satelliten entdeckt werden (siehe: WALD-APPS in der WALDBIBLIOTHEK.)
Waldbrand-Informations- und Koordinations-Plattformen
Plattform
Integriertes
Waldbrandmanagement
Plattformen
Waldbrandbekämpfung kann nicht alleine die Aufgabe von Forstverwaltung oder Feuerwehr sein. Vielmehr ist eine Vernetzung aller Akteure der Waldbrandvorbeugung und -bekämpfung notwendig.
Der Informationsaustausch und die enge Kooperation werden durch Waldbrand-Plattformen unterstützt:
Plattform
Vegetationsbraende.de
Handbücher / Leitfäden
Publikationen